29.05.- 03.06.2015 Patagonien

 

El Charlten ist klein, und die Plätze, in denen man eine Internetverbindung bekommen kann, eine sehr sehr langsame Internetverbindung, sind begrenzt, besonderes hier im Winter. An einem dieser Plätze lernte ich Andrew kennen. Einen asketischen, fünfundvierzigjährigen Mann aus Liverpool, der sich hier für den Winter eine Hütte gemietet hat, um seiner Arbeit nachgehen zu können: die Arbeit des Landschaftsfotografen. Wenn ich ein Buch über diese Reise schreiben würde, er würde ein eigenes Kapitel bekommen. Wir hatten lange Gespräche über unsere unterschiedlichen Auffassungen von Fotografie. Das, was mir in Erinnerung bleiben wird, ist seine obsessive Haltung, wie er das perfekte Bild sucht und dieser Suche sein ganzes Leben unterordnet. Ob er Morgens um 4 Uhr aufsteht,  um mal eben, bei minus 5  Grad in Dunkelheit den 1200 m hohen Berg zu erklimmen, dort, nach unzählig vergeblichen  Malen endlich das Licht zu finden, das ihm  für seine Bildkomposition  am Besten erscheint, um dann, kurz nach dem Hell werden, wieder in El Charlten eintrifft und sich in der Bäckerei einen Kaffee holt.

Ich fragte ihn, was ihn antreibt. Die Erfüllung seines Lebens liegt für ihn darin, eine Ausstellung  mit 6 perfekten Landschaftsfotografien machen zu können, perfekte Fotografien, die  über ihn  und sein Leben hinaus verweisen. Die in der Zeit Bestand haben werden. Aus den  unzähligen Fotos, die er bis jetzt gemacht hat, aus allen Kontinenten der Welt, die er für seine Fotografien bereiste, ist ihm bis jetzt, seiner Meinung nach, schon eines von diesen 6 perfekten Fotos gelungen.

 

Andrew

Andrew Waddington

 

Und noch einen Enthusiasten habe ich hier, am Ende der Welt getroffen. Elias, einen Libanesen, der in London aufwuchs, als Banker arbeitete, sein Haus verkaufte um mit dem Geld, seiner Meinung nach, etwas sinnvolles aus seinem Leben zu machen. Er fährt mit seinem Motorrad seit 2 Jahren in 3 Etappen um die Welt. Am Ende seiner Reise wird ein Buch entstehen, dass die Schönheit unserer Welt  zeigen soll. Der Erlös, aus dem Verkauf des Buches, spendet er krebskranken Kindern. Ihm habe ich es zu verdanken, an den 2. erreichbaren Zielpunkt des „Line of Sight“ Projektes, hier in Patagonien, gelangt zu sein. Der liegt 25 km nördlich von   El Charlten und ohne Fahrzeug kaum erreichbar. Wir sahen uns die Location  von seinem Motorrad aus an und er brachte mich, da das Wetter hier unberechenbar ist, mit meiner Ausrüstung, am nächsten Tag dort hin zurück. Ich habe 4 Tage

dort verbracht, um die Landschaften zu zeigen,  die die geodätische Linie des Bergmann Bordinghouse  durchlaufen. Von einem Landschaftsfoto, das ich dort machte, weiß ich, dass es Andrew sehr gefällt.

Elias

Elias and his BMW 1200

 

bmw

 

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29.05.2015, 5 Uhr morgens, Patgonien

Der Sturm hat mich aufgeschreckt und ich bemerke Schnee in der Apsis meines Zelts. Drastischer Wetterumschwung. Das Barometer zeigt 924 mb vorher 1007mb, als wenn ich hier oben alle Widrigkeiten, die das Wetter in Patagonien zu bieten hat, einmal erleben soll. Draussen dröhnt der Wind durch die blätterlosen Bäume und peitscht den Schnee in alle Richtungen. Warum denke ich gerade an Tahiti???? Hoffe, ich verliere nachher die Trackspur nicht. Als Backup habe ich den Hinweg in meinem GPS aufgezeichnet, so dass ich zur Not die grobe Richtung kenne. Was habe ich heute vor? Ohne mir im Schnee die Knochen zu brechen, zurück nach El Chalten zu kommen. Es sind noch, nach der Aufzeichnung im GPS, 18 Km. Könnte ‘a piece of cake’ werden oder die Hölle … Ich mache mir erst einmal einen Kaffee und rauche meine allerletzte Zigarette!

 

ice

Es war die Hölle. Die kalte Hölle. Auf dem Rückweg musste ich wieder über das grosse Plateau, das im Abstieg  in den magischen  Wald überging. Der Schneesturm war hart, weil er mich hier oben ungeschützt traf. Das GPS, mit dem aufgezeichneten Track vor Augen, versuchte ich meinen Aufstiegsweg wieder zu finden und ihn in umgekehrter Richtung zu verfolgen. Die Schneeverwehungen ließen mich bis zur Hüfte versinken und ich fühlte den Schlamm des Hochmoors, der sich unter dem Schnee verbarg, in meine Schuhe eindringen. Um mich herum konnte ich nichts mehr wahrnehmen, der Schnee in der Luft war für meine Augen undurchdringbar geworden.

 

crass2

Nach ca. 3 Std steilem Abstieg, immer mit den Wanderstöcken  Balance  und Halt suchend, erreichte ich die Weggablung an der sich der Track teilte, einmal hinauf zum …… und hinab nach El Charlten.

Als ich meine geborgte Ausrüstung in dem Trackinggeschäft zurückgab, fragte ich den Verkäufer, was mit denjenigen passieren würde, die sich auf einem Trail da draußen unter diesen Umständen ein Bein brächen oder sich verirren würden, ob die Ranger, bei denen man sich ja bei einigen gefährlichen Routen an- und abmelden muss, nach ihnen suchen würden. Er hob die Schultern, und meinte nur: Wenn du kein Funkgerät mit hast ………

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28.05.2015 4 Uhr morgens, Patagonien

Der Anfang, das Scheitern, der Neuanfang

Die ganze Nacht hat es geregnet. Nicht heftig, aber soviel, dass sich das Rauschen des Gletscherflusses in ein dunkles Grollen verwandelt hat. Und von allen Seiten höre ich das Fließen von Wasser, das an den Flanken des Bergkessels herunterströmt, um sich seinen Weg zum Fluss zu bahnen. Nach der Lautstäke zu urteilen wird der Gletscherabfluss immer breiter und reissender. Es ist noch dunkel, so dass ich nicht einschätzen kann, in was für einer Lage ich mich befinde. Der Boden des Zeltes ist noch trocken. Das Erreichen meines Zielpunktes auf dem Gletscher ist unter diesen Wetterbedingungen unmöglich, ausser, ich begebe mich noch mehr in Lebensgefahr. Ganz abgesehen davon, dass das Foto bei diesem trüben Licht aufgenommen, eher ein Beweisfoto

(mein Ziel erreicht zu haben) als ein unter ästethischen Gesichtspunkten brauchbares Foto für das Line of sight Projekt abgeben würde. Aber: Nach all diesen Qualen bis hierher gekommen zu sein und jetzt aufgeben? Ja. Ich habe davon geträumt, dieses Foto machen zu können, mir vorgestellt, darin die Weite des ewigen Eises zu zeigen, die Endlosigkeit, das Offene, das Gefährliche, das Schöne und das Furchteinflössende dieser Landschaft darstellen zu können, das auch einen Teil meines Lebensgefühls widerspiegel. Und jetzt scheitere ich am Wetter. Und wenn diese Landschaft, das ewige Eis, gar nicht so aussieht wie ich mir sie vorstelle? Würde ich dann auch gescheitert sein? Mir wird bewusst, dass ich die ganze Zeit so zielstrebig auf dieses Foto hingedacht habe, dass ich die Landschaft, die ich durchwandert bin gar nicht richtig wahrgenommen habe. Das nenne ich scheitern. Scheitern am Tunnelblick. Und will ich das nicht gerade durch mein Line of sight Projekt aufzeigen? Die eigenen Begrenzungen, den Tunnelblick zu erkennen und zu überwinden? Mein gewohntes Verhalten in Frage stellen? Wenn es hell ist, werde ich das Camp abbrechen und versuchen, wieder nach El Chalten zu kommen. Es gibt noch einen weiteren Zielpunkt des Line of Sight Projektes, 20 km an der … gelegen, bequem mit dem Auto zu erreichen. Die Landschaft auf meinem Rückweg nach El Chalten werde ich ganz genau wahrnehmen. Vielleicht ist sie ja endlos, offen, gefährlich, furchteinflössend, wunderschön und ich habe sie so gar nicht wahrgenommen. Ich mache mir jetzt erst einmal einen Kaffee.

 

18 Uhr

Der Regen wurde stärker, und das ganze Tal füllte sich mit Wasser, ich musste sehen, daß ich dort wegkam.

Nachdem ich das Zelt nass abgebaut und verstaut hatte, zog ich mich nackt aus, hob den fucking schweren Rucksack über meinen Kopf und querte den Hauptablauf des Gletschers. Das Wasser hatte eine so starke Strömung, dass ich es schräg, nur mit den Füssen im Flussgeröll nach Halt suchend, knietief queren konnte. Die Kälte war beissend. Auf den Gletschermoränen zog ich mich an und nach 1 1/2 Stunden passierte ich wieder das offizielle Camp Toro. Ich bin nicht ausgerutscht, habe mir nichts gebrochen, meine Sachen sind trocken geblieben, ich werde mir keine Erfrierungen holen und ich habe nichts verloren. Es sind diese Situationen, die mich inne halten lassen. Die Erkenntnis, wie verletzbar und machtlos ich gegenüber der Natur bin. Noch etwas habe ich in den letzten drei Tagen erfahren. Wie schnell sich mein, von mir durch Zigaretten, Alkohol und unachtsamem Essen vernachlässigter Großstadtkörper auf dieser extremen Wanderung erneuern kann. Ich bin heute auf dem Rückweg, die Landschaft aufmerksam wahrnehmend, ohne Pause, 14 km mit 30 kg Gepäck * getrackt – ohne Schmerzen oder dass ich müde geworden wäre, und das bei sportlich ambitioniertem Gelände. Scheint an dem klaren Gebirgswasser zu liegen, das, wenn es nicht versucht mich umzubringen, wunderbar schmeckt und natürlich an den Tortellinis! Apropos Tortellinis …

 

*ok ein paar Kekse und Tortellinis fehlen, also geschätzt 28 kg Gepäck

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27.05.2015 Patagonien

 

Heute morgen nehme ich mir Zeit. Die 3 km schaffe ich in 1 Stunde. Ich muss aber danach den Zulauf des Lago Toro, der vom Gletscher Inferior gespeist wird, über ein Stahlseil queren. Danach werde ich es nicht mehr schaffen, den Lago De Los Esquies zu erreichen, von dem ich dann zum Zielpunkt aufbrechen will. Also langsam. Mittags komme ich am offizillen Camp des Toro vorbei und erreiche hinter einer Felswand den Lago Toro. Um zu seinem Zulauf zu kommen umrunde ich ihn über Moränenfelder, die aber keine grossen Schwierigkeiten darstellen, da wenig Wasser im Lago ist. Das Seil über den Zulauf führt in ca. 30 m Höhe über eine Schlucht, die ich eigentlich am Karabinerhaken überwinden wollte. Wollte. Das Zugseil, an dem ich mich einklinken müsste, hängt unerreichbar in der Mitte des Hauptseils. Da ich kein Wurfseil dabei habe, komme ich so nicht rüber. Die einzige Möglichkeit ist, auf meiner Seite über den Felsen der Schlucht zu klettern und dann den Fluss zu durchwaten, der auf einer weiten Kiesfläche dahinströmt. Bergziege Korte. Da bei diesen Temperaturen hier nichts trocknet, ziehe ich alles unterhalb der Gürtellinie aus und wate mit dem Gepäck durch das eiskalte Wasser. Ich mache keinen Selfie, weil ich sonst 2x hätte laufen müssen und bin froh, barfuss heil rüber gekommen zu sein. Allerdings stehe ich jetzt in einem Bergkessel, aus dem ich unmöglich mit meinem Gepäck rauskomme.

 

gletscher

Ich richte mein Camp am Kiesbett des Gletschersees ein, in der Hoffnung, dass es keinen Wettersturz gibt, da ich sonst weggespült werde. Bis zum Lago del los Esquies sind es 6 km und weitere 6 km zum LOS Zielpunkt. Ich erkunde den Weg hinauf zum Gletscher, der durch einen 300 m steilen Kamin führt ohne Gepäck. Ich entschliesse mich, morgen früh, nur mit meiner Kamera den Zielpunkt zu erreichen und dann wieder zu meinem Camp zurückzugehen. Während ich dies schreibe, fängt es an zu regnen. Ich muss heute Nacht das Barometer im Auge behalten und notfalls mit dem Zelt und der Ausrüstung höher in die Felsen ausweichen.

Zur Abwechslung gibt es eine halbe Portion Tortellini.

 

zelt

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26.05.2015 Patagonien

Neuer Versuch durch den magischen Wald zu kommen und den richtigen Track zu finden. Ein Track führt, laut Karte, zum Mir de la Loma – mit heftigem Anstieg, der andere eben zur Laguna Tore. Beide finde ich nicht. Der Wald ist so dicht mit umgestürzten Bäumen und Baumteilen übersät, dass ein Vorankommen kaum möglich ist. Vor allem fehlt mir die Orientierung. Ich kann ebenso wenig den Horizont wie die Sonne sehen. Auf meinem GPS mache ich eine Peilung Richtung Tore, der Karte entnehme ich, dass der dorthin führende Track nicht höhrer geht als auf 1200 m und nach Süden einen Bogen um den Berg macht. Also Richtung Süden, nicht niedriger und nicht höher als 1200 m, immer schön über umgestürzte Bäume balancierend. Nach 3 Stunden, einer Strecke von ca. 2 km, erreiche ich ein Plateau, an dessen Ende ich mit dem Fernglas so etwas wie einen Trail entdecke. Allerdings ist dieses Plateau ein Hochmoor und ich muss von Grassbüschel zu Grasbüschel springen, immer den 30 Kg Rucksack auf dem Rücken. Mir kommen leichte Zweifel, ob ich die LOS Zielposition erreichen kann. Um es kurz zu machen, ich habe das Plateauende erreicht, den Track wiedergefunden und von da an ging es bergab (mental bergauf). Allerdings sehr steil bergab, so dass ich nicht an den Rückweg denken mag. Um 17 Uhr bin ich noch ca. 3 km von der Laguna Toro entfernt und errichte ein Camp neben dem letzten Fluss, den ich auf dem Weg durchwaten musste. Von hier aus kann ich den Gletscher Rio Tunnel Inferior und den Po del Viento sehen, die ich auf dem Weg zu meinem Zielpunkt, dem Southern Patagonia Ice Field, überwinden muss. Ich koche mir erst einmal die andere Hälfte der gestrigen Tortellinis und beobachte gelassen das einsetzende Schneetreiben.

 

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25.05.2015 Patagonien

Krass.

Aufbruch um 9.00 im Morgengrauen Richtung Lago Toro. Laut Karte, ein Track von  6 1/2 Stunden, 28 km. Wie ich bald feststelle, sind diese Angaben eher für Bergziegen im Sommer als für Fotografen mit 30 kg Gepäck im Winter berechnet. Gleich neben der Rangerstation beginnt der Trail mit einem Anstieg von ca 12 % . Alle 50 m einen Felsblock zum Ausruhen suchend, schleppe ich mich und meine Ausrüstung den Trail hinauf. Für den ersten Wegabschnitt, der mit 2 Stunden angegeben ist, benötige ich 5 Stunden und ich frage mich, wie es ist, wenn Wind und Schnee dazukommen. Ich habe Glück, jedenfalls spielt das Wetter mit. 3 Grad, leicht bewölkt, kaum Wind. Schon komisch, nach jedem Anstieg die Hoffnung, dass der Trail eine Ebene durchläuft, wie die Höhenlinen der Trailkarte es vermuten lassen. Nix, nada, ich muss immer weiter rauf. Ich schleppe mich durch Wälder, deren umgestürzte, zersplitterte Baumstämme ahnen lassen, wie es hier sein kann, wenn das Wetter richtig schlecht wird …

baum

 

baum-schwarz

 

Um 14.30 Uhr erreiche ich die erste Weggabelung und gehe weiter Richtung Lago Toro. Nach 1 1/2 Stunden endecke ich im Schnee frische, mir entgegenkommende Fusspuren. Ich folge ihnen, froh, offensichtlich auf dem richtigen Trail zu sein, da sie aus Richtung Toro kommen. Bis ich nach 2 Stunden dieselbe Track-Gabelung erreiche und feststelle, dass ich im Kreis gelaufen bin. Komplett frustriert baue ich mein Camp auf und esse die nach nichts schmeckenden Tortellinis. Mir wird klar, ich habe zu wenig Proviant für die noch, unter diesen Bedingungen, zurückzulegende Wegstrecke. Ok, ab sofort strenge Essensrationierung.

 

sitzend

Einziges Highlight am Ende dieses Tages: Die Ausrüstung. Schlafsack und Zelt passen. Die Temperaturen fallen in der Nacht auf minus 10 Grad, ich schlafe warm und gut.

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24.05.2015 Patagonien

El Calafate – El Charlten

Eigentlich hatte ich in El Calafate 2 Nächte im Hotel gebucht, um erst einmal anzukommen. Gleich am Abend nach meiner Ankunft versuche ich noch die notwendigsten Sachen für das Tracking am Roy Fitz zu bekommen. Trockennahrung (wg. Rucksackgewicht), Gas für den Kocher und Pesos. Grosse Überraschung: ein Bankautomat rückt gar nichts raus, ein anderer nur 700 Pesos. (70 €) Ich beschließe, ein Busticket nach El Chalten zu besorgen und am Sonntag gleich weiterzufahren.

Der Bus fährt morgens um 8 Uhr im Dunkeln los.

 

dog

ein Hund freut sich mich zu sehen

 

Die Landschaft auf der Strecke wirkt im Morgenlicht wie von einem anderen Planeten. Unwirklich schön.

himmel

 

Wohingegen El Chalten dann eher den Charme einer Siedlung irgendwo am Polarkreis ausstrahlt. Eine kurze Haupt- und eine grosse Umgehungsstrasse. Dazwischen überwiegend Holzhäuser, die mehr oder weniger, meist weniger, die Begabung der Handwerker im Häuserbau erkennen lassen.

 

car

 

Alle 5 Minuten kurvt ein alter Wagen mit durchgerostetem Auspuff durch die Strassen. Fellini hätte seinen Spass gehabt. Jedes 2. Haus ein Hotel, jedes 3. ein Restaurant, Gemeinsamkeit um diese Jahreszeit: sie sind fast alle geschlossen.

 

Bar

Hier gibt es das beste Steak, wirklich!

 

 

Leider haben sich die vielen Trackingshops dem angeschlossen. Da ich erfahren hatte, dass ich, um meine LOS Zielposition erreichen zu können, unbedingt einen Klettergurt mit Stahlkarabiner benötige, erkunde ich das ganze Dorf und finde dann doch noch einen Ausrüster, der mir den Gurt plus Karabinerhaken für 50 Dollar vermietet. Welcome am Ende der Welt! Um 17 Uhr öffnet dann auch der Supermarkt, in dem ich Kekse, Kaffee, Tortellinis und Milchpulver für den Track kaufe.

Es kann losgehen.

 

permission

Ich darf alleine in die Bergwelt, amtlich genehmigt.

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Hamburg-El Calafate

22-23.05.2015

Hamburg – Frankfurt – Buenos Aires – El Calafate
In ziemlich genau 24 Stunden vom Frühling in den Winter.
Auf dem Hamburger Flughafen war Chaos durch das Reisen über Pfingsten angesagt. Mit knapp einer Stunde Verspätung kam die Franfurter Maschine  um 20. Uhr denn doch noch los. Da der Anschlussflug nach Buenos Aires ziemlich knapp vom Timing war, immer dieser Gedanke: was ist, wenn das Gepäck nicht mitkommt. Macht aber keinen Sinn darüber nach zu denken, würde ich dann ja in Argentinien sehen. Also: mentaler Reisemodus ein: insha`Àllah
Was mir auffiel: ich als Reisender  bin qausi gläsern gegenüber den Behörden geworden. Das Registrieren für die Überprüfung  des Reisepasses zur Ausreise aus Deutschland muss ich selber vornehmen. Gesichtserkennung durch ein automatisches Portraitbild, das eine Kamera wärend des scannes des Passes von mir schnell noch macht, inclusive digitales Informationsscannen durch  Reisedatenverknüpfung. Falls die Lampe am Durchgang rot leuchtet sitzen dort 2 Uniformierte, die sich um das Weitere kümmern. Ich glaube, wir  werden demnächst alle  Informationschips implementiert bekommen, ohne diese dürfen wir uns dann nicht mehr bewegen. Übrigens, dass selbe Verfahren wird auch bei der Einreise in Argentienen benuzt. Pass wird gescannt, Fingerabdrücke werden genommen und ein hässliches biometrisches Passbild erstellt.
Diese Voraussetzungen  sich Bewegen zu können, machen mir wirklich Angst.

 

ist die Welt rund? Ich schaue mal nach……..

himmel

 

Buenos Aires morgens um 7.00Uhr, schnell zum Terminal C

regen

 

nach El Calafate im Bus vom Flughafen Comandante Armando Tola International Airport

Calafate2

 

Erste Nacht in El Calafate:  Hosteria Hainen 48,-€

Hosteria-Hainen-

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Erstes Ziel: Patagonien

Das Berechnungen der geodätischen Linie der SW-Achse des Bergmann Bordinghouses ergab eine Richtung von 230,24979 Grad. Die geodätische Line läuft quer über den südamerikanischen Kontinent und durchläuft dabei den Nationalpark Los Glaciares. Die Herausfordung: Die Linie verläuft knapp neben dem Bergmassive des Fitz Roy. Da Täler aus dieser Perspektive den Berg  verdecken und ich somit kein gutes Motiv bekommen würde, muss ich ca. 50 Km um das Massiv tracken, um die Einzigartigkeit dieser Landschaft zu dokumentieren, allerdings ohne den Fitz Roy dann zeigen

zu können. Zusätzliche Schwierigkeit: Jetzt ist es Herbst/Winter in Patagonien, mit bis zu 140 Km/h Wingeschwindigkeiten  und Schneefällen. Das Tracken und Campen unter diesen Bedingungen wird spannend!

Patagonia

 

Line of Sight   Südamerika

 

Patagonien

 

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