25.05.2015 Patagonien

Krass.

Aufbruch um 9.00 im Morgengrauen Richtung Lago Toro. Laut Karte, ein Track von  6 1/2 Stunden, 28 km. Wie ich bald feststelle, sind diese Angaben eher für Bergziegen im Sommer als für Fotografen mit 30 kg Gepäck im Winter berechnet. Gleich neben der Rangerstation beginnt der Trail mit einem Anstieg von ca 12 % . Alle 50 m einen Felsblock zum Ausruhen suchend, schleppe ich mich und meine Ausrüstung den Trail hinauf. Für den ersten Wegabschnitt, der mit 2 Stunden angegeben ist, benötige ich 5 Stunden und ich frage mich, wie es ist, wenn Wind und Schnee dazukommen. Ich habe Glück, jedenfalls spielt das Wetter mit. 3 Grad, leicht bewölkt, kaum Wind. Schon komisch, nach jedem Anstieg die Hoffnung, dass der Trail eine Ebene durchläuft, wie die Höhenlinen der Trailkarte es vermuten lassen. Nix, nada, ich muss immer weiter rauf. Ich schleppe mich durch Wälder, deren umgestürzte, zersplitterte Baumstämme ahnen lassen, wie es hier sein kann, wenn das Wetter richtig schlecht wird …

baum

 

baum-schwarz

 

Um 14.30 Uhr erreiche ich die erste Weggabelung und gehe weiter Richtung Lago Toro. Nach 1 1/2 Stunden endecke ich im Schnee frische, mir entgegenkommende Fusspuren. Ich folge ihnen, froh, offensichtlich auf dem richtigen Trail zu sein, da sie aus Richtung Toro kommen. Bis ich nach 2 Stunden dieselbe Track-Gabelung erreiche und feststelle, dass ich im Kreis gelaufen bin. Komplett frustriert baue ich mein Camp auf und esse die nach nichts schmeckenden Tortellinis. Mir wird klar, ich habe zu wenig Proviant für die noch, unter diesen Bedingungen, zurückzulegende Wegstrecke. Ok, ab sofort strenge Essensrationierung.

 

sitzend

Einziges Highlight am Ende dieses Tages: Die Ausrüstung. Schlafsack und Zelt passen. Die Temperaturen fallen in der Nacht auf minus 10 Grad, ich schlafe warm und gut.

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